Die schönsten Bücher von (und über) Paula

Ja, Paula hat vor allem gemalt. Aber auch ihre Sprache und ihr Leben selbst waren und sind beeindruckend. Deswegen hier unsere Tipps - zu Büchern von und über Paula!

„Briefe einer jungen Künstlerin“

In „Kunst ist doch das Allerschönste - Briefe einer jungen Künstlerin“ erzählt Paula direkt aus ihrem Leben und den Widerständen, auf die sie trifft. So geht man davon aus, dass sie als Frau wohl den Stil ihres Mannes oder eines Lehrers imitiert - “Daß man so malt wie man selber, das vermuten sie nicht”, fasst sie zusammen.

Ausgewählt und, samt Bildern, zusammengestellt wurde der Band von Corona Unger, Kuratorin am Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen.

„Briefwechsel“

Erst spät treffen sie aufeinander, doch der Austausch zwischen Rainer Maria Rilke und Paula Modersohn-Becker ist intensiv. Er heiratet ihre Freundin, Clara Westhoff, bleibt aber auch ihr selbst emotional sehr verbunden. Nach ihrem Tod widmet er ihr sein Requiem.

Was genau zwischen ihnen vorgefallen ist, und wann und ob Rilke in der jungen Malerin das Genie erkannte, als das die Nachwelt sie verehrt, könnt ihr im von Suhrkamp zusammengeführten “Briefwechsel” nachlesen. Ein faszinierender Einblick in zwei “verletzliche, seelenverwandte junge Menschen”.

„Paula Modersohn-Becker“-Biographien

Es gibt gleich mehrere Biographien zu Paula.

Die Biographie von Barbara Beuys wird aus Anlass des Filmstarts am 15. Dezember neu aufgelegt. “In ihrer sorgfältig recherchierten und zugleich verständlich geschriebenen Biografie schildert Barbara Beuys die bewegende Lebensgeschichte dieser außerordentlichen Frau”, fasst die NZZ zusammen.

Kerstin Decker beschreibt in ihrer Paula-Biographie Paula Modersohn-Becker nicht nur als vorausschauende und verkannte Künstlerin - sondern auch als emanzipierte Frau. Auch ihre Beziehung zu Rainer Maria Rilke erhält Platz in dem Buch.

Das Buch "Paula Modersohn-Becker - Leben und Werk" von Christa Murken ist bereits 1980 erschienen - und damit ein echter Klassiker.

„Junge Kunst“

Der Bildhauer Bernhard Hoetger war einer der wenigen, die Paulas Talent früh erkannten. Nach seinen Entwürfen entstand 1927 in Bremen das Paula Modersohn-Becker Museum, das erste Museum der Welt, das sich einer Malerin widmete.

Hoetgers Erinnerungen an Paula Modersohn erschienen 1920 in der Jungen Kunst als authentisches Zeitdokument, wurden mittlerweile um einen Essay, der das Wirken und Leben der Künstlerin aus heutiger Sicht erläutert, ihrer Biografie und rund 40 Abbildungen der wichtigsten Werke ergänzt und zählt zu den Highlights der “Junge Kunst”-Reihe, die im Hirmer-Verlag erscheint und auch einen Band von Otto Modersohn zählt.

Über Paula hinaus

Wer Paula verstehen will, muss auch ihre Zeit und ihr Umfeld verstehen - sowohl die Kunstszene an sich als auch das spezielle Klima in Worpswede.

Wer sich über die Situation von Frauen in der Zeit informieren möchte, kann das im Buch "Die Malweiber - Unerschrockene Künstlerinnen um 1900" machen. Neben Paula geht es um Künstlerinnen wie Clara Rilke-Westhoff, Gabriele Münter oder Käthe Kollwitz. Und zahlreiche andere, vergessene Künstler.

Und ein letzter Tipp: In Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel erkundet Moritz Rinke die Welt von Worpswede literarisch. Ein junger Berliner Künstler muss zurück in seine Heimat - zwischen Teufelsmoor und Butterkuchen. Ein “furioses Romandebut”!

 

Wer noch ein bisschen Motivation braucht und auf den Geschmack von Paula kommen will - den Trailer gibt’s jetzt schon online, den Film dann ab 15. Dezember 2016 im Kino.